Anja Haider-Wallner ist eine engagierte Politikerin, die sich mit Herzblut für den Schutz der Natur, die Förderung nachhaltiger Projekte und den Dialog mit den Bürgern einsetzt.
In diesem Interview spricht sie über ihre Beweggründe, in die Politik zu gehen, ihre bisherigen Erfolge und ihre Vision für eine nachhaltige und lebendige Zukunft im Burgenland.
Haider-Wallner gibt zudem Einblicke in ihre Initiativen zur Förderung der Bürgerbeteiligung und des kulturellen Lebens in der Region.
Interview mit Anja Haider-Wallner
Was hat Sie bewegt, in die Politik zu gehen?
Ich bin immer schon sehr bewegt, wenn alte Bäume umgeschnitten werden. Das tut mir körperlich weh und ich halte das vorschnelle Argument „Gefahr in Verzug“ für vorgeschoben.
Mich für den Schutz von Bäumen zu engagieren, war sicher eine Ur-Motivation für mich. Und ich bin ein Mensch, der gern gestaltet und gemeinsam mit Menschen Lösungen für Probleme entwickelt.
Gibt es einen bestimmten Moment in Ihrer politischen Laufbahn, auf den Sie besonders stolz sind?
Ich freue mich über viele kleine Babyschritte. Dass Eisenstadt z.B. jetzt demnächst den Stadtbus auf E-Antrieb umstellt und klimaneutral wird, ist das Ergebnis von unserem hartnäckigen Dran-Bleiben und Einfordern von Maßnahmen.
Da bin ich schon stolz drauf!
Was sind Ihre wichtigsten politischen Ziele in den kommenden Jahren?
Ich möchte Teil der burgenländischen Landesregierung werden und das Land mitgestalten. Wir haben hier viel Potential eine Modellregion für langsamen Tourismus, Biolandwirtschaft und Genuss-Kultur zu werden.
Dazu gehören auch lebendige Ortskerne, wo man gern wohnt und lebt, sich zu Fuß oder mit dem Rad bewegen und alles Wesentliche erreichen kann. Was für eine Erleichterung, nicht für jeden Einkauf aufs Auto angewiesen zu sein!
Wie unterstützen Sie lokale Initiativen und Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen?
Eines meiner Lieblingsprojekte ist anders-wirtschaften.at . Wir besuchen seit Jahren Unternehmen, die es anders machen. Besonders ökologisch, regional, gemeinwohlorientiert, sozial, kreativ …. und featuren diese in multimedialen Beiträgen.
Damit bekommen sie Öffentlichkeit und Vorbildfunktion für andere, die diesen Weg auch andenken!
Anja Haider-Wallner über Bürgerbeteiligung und Initiativen
Wie wollen Sie die Bürgerbeteiligung und den Dialog mit der Bevölkerung in unserer Region fördern?
Bürger:innen-Beteiligung gehört fix in den Alltag der Gemeinden, Bezirke und des Landes integriert. Bei Dorferneuerungsprojekten, wie wir sie kennen, ist die Frustration hinterher oft groß.
Bürger:innen investieren viel Zeit und Energie ins Entwickeln von Ideen. Wenn sie Glück haben, werden 1–2 halbherzig umgesetzt. Der Rest verstaubt in der Schublade.
Bürger:innen-Sprechstunden vor Gemeinderatssitzungen, niederschwellig zugängliche Projekttöpfe, die Eigenverantwortung fördern und das gezielte Einbeziehen von Menschen, die eher politikfern sind, ist mir wichtig.
Welche Kanäle nutzen Sie, um mit den Bürgern in Kontakt zu treten?
Ich bin auf Facebook, Instagram, TikTok und LinkedIn aktiv. Man kann mich aber auch einfach per Mail, WhatsApp anschreiben oder klassisch anschreiben.
Manche Bürger:innen schreiben mir auch Briefe – insbesondere, wenn sie anonym bleiben möchten. Das finde ich schade, da kein Austausch erfolgen kann.
Welche Initiativen fördern Sie, um das kulturelle Leben in unserer Region zu bereichern?
Ich bin eine große Kulturliebhaberin und besuche Veranstaltungen von größeren und kleineren Initiativen im ganzen Land.
Ob bildende Kunst, Musik, Literatur oder Theater – mich findet man überall. Gott-sei-dank haben wir im Burgenland eine so lebendige Kulturszene! Ich kann gar nicht alles besuchen, was mich interessiert, weil die Tage zu kurz sind.