Interview

Claudia Mersits: Mit Empathie und Intuition den Weg zur Authentizität finden

Claudia Mersits hat schon früh in ihrem Leben eine besondere Gabe entdeckt: Die Fähigkeit, sich intuitiv in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen und deren wahre Gefühle zu erkennen.

Diese Gabe bildet die Grundlage ihrer Arbeit als Coach und Trainerin. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Empathie und Intuition unterstützt sie ihre Klient*innen dabei, ihre inneren Stärken zu erkennen und authentische Veränderung zu erleben.

In diesem Interview gibt sie uns einen tiefen Einblick in ihre inspirierende Arbeit und was sie dazu bewegt hat, diesen Weg einzuschlagen.

Interview mit Claudia Mersits

claudia mersits interview

Was hat Sie dazu inspiriert, den Weg als Coach und Trainerin einzuschlagen?

Schon seit meiner Kindheit habe ich eine besondere Gabe dafür, mich intuitiv in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen. Es war für mich immer spürbar, wie sich mein Gegenüber wirklich fühlt – oft jenseits dessen, was nach außen sichtbar ist. Diese natürliche Stärke in der Kommunikation und Empathie hat mich früh fasziniert.

Was mich dabei besonders inspiriert, ist die Freude am gemeinsamen Erkunden des inneren Wesens eines Menschen. Mich berührt es, den wahren Kern eines Menschen zu entdecken – frei von Masken, frei von Vorurteilen oder Schubladen und fernab von dem Druck, der oft von außen auf uns lastet.

Das Einzelsetting ist für mich der ideale Raum, um diese Arbeit zu ermöglichen. Es erlaubt ein tiefes, vertrauensvolles Eintauchen in die Welt meines Gegenübers.

Ich sehe es als meine Berufung, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, ihre inneren Stärken zu erkennen, Blockaden zu lösen und ihnen den Zugang zu ihrer authentischen Essenz zu erleichtern.

Wie gehen Sie auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele Ihrer Klienten ein?

Jeder Mensch ist ein Individuum, und genau das steht für mich im Mittelpunkt meiner Arbeit.

Ich lege großen Wert darauf, meine Klient*innen wirklich kennenzulernen – mit all ihren Facetten, Erfahrungen und Träumen. Dies geschieht durch eine offene und wertfreie Kommunikation.

Mit gezielten Fragen, wie zum Beispiel, was sie in ihrem Lebensalltag gerne tun oder was sie als Kind begeistert hat, schaffe ich einen Zugang zu ihrer inneren Welt. Oft liegen in diesen Antworten Hinweise auf ihre Stärken, Leidenschaften und mögliche Blockaden.

Meine Herangehensweise ist dabei intuitiv und flexibel. Ich wähle die Methoden, die am besten zur aktuellen Situation und den Bedürfnissen meiner Klient*innen passen. Es ist mir wichtig, sie ins Bewusstsein zu führen, damit sie ihre Themen und Herausforderungen klarer erkennen können.

Mein Ziel ist es, ihnen dabei zu helfen, nicht nur ihre Ziele zu definieren, sondern auch die nötigen Schritte zu entwickeln, um diese zu erreichen – stets im Einklang mit ihrer Persönlichkeit und ihren Werten.

Ein zentraler Aspekt meiner Arbeit ist das Aufbauen einer vertrauensvollen, professionellen Beziehung. Ohne Vertrauen und eine sichere Basis ist es kaum möglich, die wahren Bedürfnisse und Ziele einer Person zu erfassen. Es ist ein gemeinsamer Prozess, bei dem ich unterstütze, begleite und auch herausfordere, wenn es nötig ist.

Dabei arbeite ich stets auf Augenhöhe und mit dem tiefen Respekt vor der Einzigartigkeit jedes Menschen.

Am Ende geht es darum, die Klient*innen auf ihrem Weg zu stärken – nicht nur durch das Erarbeiten von Zielen, sondern auch durch die Verbindung zu ihrem inneren Potenzial. So wird Veränderung nicht zu einem äußeren Zwang, sondern zu einem natürlichen, authentischen Prozess, der von innen heraus wächst.

Können Sie uns ein Beispiel für eine besonders prägende Erfahrung aus Ihrer Arbeit mit Klienten geben?

Ein Beispiel, das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war die Arbeit mit einer Klientin, die immer wieder unglücklich in ihrem beruflichen Umfeld war.

Sie war eine sehr leistungsorientierte Frau, die viel Wert darauf legte, ihre Aufgaben nicht nur gewissenhaft, sondern auch bis ins Detail perfekt zu erledigen. Gleichzeitig hatte sie eine kreative, inspirierende Seite, die sie in ihrem Arbeitsumfeld oft nicht einbringen konnte.

In unserer gemeinsamen Arbeit wurde schnell klar, dass sie sich stark über ihre beruflichen Erfolge definierte. Ihre Leistung war für sie ein zentraler Bestandteil ihres Selbstwerts. Doch genau diese Orientierung führte dazu, dass sie sich immer wieder in Umfeldern wiederfand, die nicht zu ihren Werten und Bedürfnissen passten.

Sie versuchte, Probleme im Team oder im Unternehmen zu lösen, fühlte sich aber oft unverstanden oder blockiert – was sie frustrierte und an ihrem Selbstvertrauen nagte.

Wir haben intensiv daran gearbeitet, die Diskrepanzen zwischen ihren eigenen Ansprüchen und den Gegebenheiten ihres Umfelds herauszuarbeiten. Dabei stellte sich heraus, dass sie oft versuchte, das Umfeld um jeden Preis zu verändern, ohne dabei auf ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu achten.

Eine wichtige Erkenntnis für sie war, dass sie nicht immer für alles verantwortlich ist – und dass sie ihren Wert nicht allein an äußerer Leistung festmachen muss.

In unseren Sitzungen haben wir Methoden angewendet, um sie wieder mehr mit sich selbst zu verbinden. Wir haben untersucht, welche Aspekte ihres Berufslebens sie wirklich erfüllt und welche sie innerlich ausbrennen lassen.

Ein entscheidender Moment war, als sie erkannte, wie wichtig es für sie ist, authentisch zu bleiben und ihre kreativen Fähigkeiten nicht mehr zu unterdrücken. Sie begann, ihren Fokus mehr auf Umfelder zu legen, in denen sie inspirieren und gestalten konnte, anstatt sich an starre Strukturen anzupassen.

Am Ende führte dieser Prozess zu einer klaren beruflichen Neuausrichtung. Sie entschied sich für eine Tätigkeit, die besser mit ihren Werten übereinstimmte, und lernte, bei sich zu bleiben – auch dann, wenn das Umfeld schwierig war.

Heute beschreibt sie ihre Arbeit als erfüllender und spürt, dass sie mehr Raum hat, um ihre Persönlichkeit und Stärken einzubringen.

Diese Erfahrung hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur Ziele und Strategien zu erarbeiten, sondern Menschen dabei zu helfen, die Verbindung zu sich selbst zu stärken. Denn nachhaltige Veränderung beginnt immer im Inneren.

Claudia Mersits zu Emotionen verstehen und nutzen

Claudia Mersits Coach

Welche Rolle spielen Emotionen und ihre bewusste Wahrnehmung in Ihrem Coaching-Prozess?

Emotionen spielen in meinem Coaching-Prozess eine essenzielle Rolle, denn sie sind wie Wegweiser, die uns zeigen, wo wir gerade stehen und was wir vielleicht übersehen. Besonders die sogenannten ‚unangenehmen‘ Emotionen, wie Wut, werden häufig als störend empfunden und daher unterdrückt.

Doch genau diese Emotionen sind wertvolle Hinweisträger: Sie zeigen uns, dass etwas in unserem Leben gerade nicht rund läuft, dass wir etwas verändern oder genauer hinschauen sollten.

Im Coaching unterstütze ich meine Klient*innen dabei, diese Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu verstehen, anstatt sie wegzudrücken. Zum Beispiel hat Wut eine enorme Transformationskraft. Sie zeigt oft, wo Grenzen verletzt wurden oder wo ein Bedürfnis nicht erfüllt ist.

Wenn wir lernen, Wut nicht als etwas Negatives, sondern als eine Energiequelle wahrzunehmen, können wir sie gezielt nutzen, um Veränderungen einzuleiten und neue Klarheit zu gewinnen.

Neben diesen stärker fordernden Emotionen ist es mir ebenso wichtig, die positiven Emotionen bewusst wahrzunehmen. Zufriedenheit, Freude und Leichtigkeit weisen uns den Weg zu dem, was uns erfüllt und in Balance bringt. Sie erinnern uns daran, was uns wirklich wichtig ist, und motivieren uns, diese Aspekte noch stärker in unser Leben zu integrieren.

Die bewusste Arbeit mit Emotionen schafft Raum für echte Transformation – sowohl auf der emotionalen als auch auf der Handlungsebene. Indem wir sie als Botschafter begreifen, können wir nicht nur mehr über uns selbst lernen, sondern auch authentischere Entscheidungen treffen und ein Leben gestalten, das im Einklang mit unseren inneren Werten steht.

Was sind typische Themen oder Anliegen, mit denen Menschen zu Ihnen kommen?

Die Anliegen meiner Klient*innen sind so vielfältig wie die Menschen selbst, doch es gibt einige Themen, die immer wieder im Coaching auftauchen:

  • Berufliche Neuorientierung und Sinnfindung: Viele Menschen kommen zu mir, weil sie merken, dass ihr aktueller Beruf sie nicht mehr erfüllt. Sie möchten herausfinden, wo ihre wahren Stärken und Leidenschaften liegen und wie sie diese in einen neuen, sinnvollen Lebensweg integrieren können.
  • Umgang mit Stress und Überforderung: Ein häufiges Anliegen ist das Gefühl, im Alltag oder im Beruf ständig unter Druck zu stehen. Hier arbeiten wir daran, gesunde Grenzen zu setzen, Stressquellen zu erkennen und einen bewussteren Umgang mit den eigenen Ressourcen zu entwickeln.
  • Selbstwert und innere Balance: Viele Menschen suchen Unterstützung, weil sie das Gefühl haben, den Kontakt zu sich selbst verloren zu haben. Gemeinsam arbeiten wir daran, Selbstzweifel zu überwinden, die eigene innere Stärke zu entdecken und eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufzubauen.
  • Zwischenmenschliche Konflikte: Ob im Beruf oder privat – Konflikte mit anderen sind ein häufiges Thema. Klient*innen möchten lernen, ihre eigenen Bedürfnisse besser zu kommunizieren, gesunde Beziehungen aufzubauen und schwierige Situationen souverän zu meistern.
  • Veränderungsprozesse und Übergangsphasen: Oft kommen Menschen zu mir, wenn sie sich in einer Lebensphase des Umbruchs befinden. Das kann ein Jobwechsel, eine private Veränderung oder der Wunsch nach einem ganz neuen Lebensabschnitt sein. Gemeinsam erkunden wir, wie sie diesen Prozess gestalten und mit mehr Klarheit und Zuversicht angehen können.
  • Entfaltung der eigenen Potenziale: Einige Klient*innen haben das Gefühl, dass noch mehr in ihnen steckt, als sie gerade leben können. Sie möchten ihre verborgenen Talente und Stärken entdecken und Wege finden, diese in ihr Leben zu integrieren.
  • Verbindung zu den eigenen Emotionen: Manche Menschen kommen mit dem Wunsch, ihre Emotionen besser zu verstehen und bewusster mit ihnen umzugehen – sei es, um sich von alten Blockaden zu lösen oder um mehr Leichtigkeit und Zufriedenheit zu erfahren.

Diese Themen sind oft miteinander verknüpft, denn jeder Klient*in bringt eine einzigartige Lebensgeschichte mit. Gemeinsam finden wir heraus, was gerade wirklich wichtig ist, und erarbeiten Lösungen, die genau auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.

Was macht Ihrer Meinung nach den Erfolg eines Coachings oder Trainings aus?

Der Erfolg eines Coachings oder Trainings misst sich nicht nur an äußeren Ergebnissen wie einer beruflichen Veränderung oder einer gesteigerten Leistung, sondern auch an der inneren Transformation, die bei den Klientinnen stattfindet. Für mich ist der wahre Erfolg eines Coachings dann erreicht, wenn Klientinnen nach der Zusammenarbeit nicht nur konkrete Veränderungen in ihrem Leben sehen, sondern auch eine tiefere Verbindung zu sich selbst und ihren eigenen Werten entwickelt haben.

Ein wichtiger Aspekt des Erfolgs ist die Nachhaltigkeit der Veränderung. Es geht nicht nur darum, kurzfristige Ziele zu erreichen, sondern langfristige, authentische Veränderungen zu fördern, die das Leben meiner Klient*innen auf Dauer bereichern.

Wenn Menschen neue Perspektiven gewonnen haben und in der Lage sind, die erlernten Tools und Einsichten in ihren Alltag zu integrieren, dann spricht das für den Erfolg des Coachings.

Ebenso entscheidend ist die Selbstbestimmung im Prozess. Ein erfolgreicher Coaching- oder Trainingsprozess ist für mich der, in dem Klient*innen sich nicht nur durch die äußeren Impulse leiten lassen, sondern aktiv ihre eigenen Antworten und Lösungen finden.

Es geht darum, eine Partnerschaft zu schaffen, in der ich als Coach nicht die Lösungen vorgebe, sondern als Begleiterin zur Seite stehe, die Raum für Selbstreflexion und Eigenverantwortung schafft.

Schließlich spielt die Vertrauensbasis eine große Rolle. Ein Coaching ist nur dann erfolgreich, wenn eine vertrauensvolle und offene Beziehung besteht, in der Klient*innen sich sicher fühlen, ihre Ängste, Wünsche und Blockaden zu teilen. Dieses Vertrauen bildet die Grundlage für tiefgehende, transformative Arbeit.

Kurz gesagt:

Der Erfolg eines Coachings oder Trainings zeigt sich nicht nur in äußeren Ergebnissen, sondern vor allem in der inneren Entwicklung der Klient*innen und ihrer Fähigkeit, das Gelernte in ihrem Leben dauerhaft zu integrieren und umzusetzen.

Über Claudia Mersits:

Claudia Mersits hat in den vergangenen Jahren die Welt bereist und dabei insbesondere Sri Lanka und Indien als ihre bevorzugten Reiseziele entdeckt. Während dieser Zeit hat sie sich ein Leben auf zwei Kontinenten aufgebaut.

Schließlich erkannte sie jedoch, dass es an der Zeit war, loszulassen und zu ihren Wurzeln ins Mittelburgenland zurückzukehren – den Ort, an dem sie geboren und aufgewachsen ist.

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.

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