Das BioWeingut Lehner blickt auf eine lange Familientradition zurück, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Was einst als Mischlandwirtschaft begann, hat sich im Laufe der letzten drei Jahrzehnte zu einem renommierten Bio-Weingut entwickelt, das heute ausschließlich biologischen Weinbau betreibt und seit 2019 Demeter-zertifiziert ist.
Im Interview mit Victoria Lehner erfahren wir mehr über die Philosophie des Weinguts, die Bedeutung autochthoner Rebsorten und die besondere Entstehungsgeschichte des BioBuschenSchanks, der sich durch Regionalität und Nachhaltigkeit auszeichnet.
Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die spannende Geschichte und die besonderen Events des Weinguts, die nicht nur Weinkenner begeistert, sondern auch ein Zeichen für bewussten Genuss setzt.
Interview mit Victoria Lehner von BioWeingut Lehner
Können Sie uns über die Geschichte des BioWeinGuts und dessen Entwicklung berichten?
Das Weingut Lehner besteht bereits seit mehreren Generationen, und wurde als Mischlandwirtschaft mit Weinbau, Ackerbau und Viehhaltung geführt. Vor ca. 30 Jahren erfolgte die Spezialisierung auf den Weinbau.
Seither wird ausschließlich Wein produziert. Im Jahr 2015 erfolgte die Bio-Zertifizierung und im Jahr 2019 die Demeter-Zertifizierung, wobei die biodynamische Bewirtschaftung der Flächen schon länger eine Rolle spielt.
Welche Hauptrebsorten sind in Ihrem Betrieb vertreten, und warum haben Sie sich gerade für diese entschieden?
Unsere Anlagen bestehen schon seit mehreren Jahrzehnten, meistens waren es unsere Großeltern, die entschieden haben, welche Rebsorte sie pflanzen.
Darüber sind wir sehr glücklich, weil damals fast ausschließlich nur autochthone sprich heimische Rebsorten gepflanzt wurden z. B. Blaufränkisch, Neuburger, Zweigelt, Welschriesling … bei uns am Betrieb spielen eben diese Sorten eine sehr große Rolle.
Gibt es bestimmte Jahrgänge oder Weine, auf die Sie besonders stolz sind, und warum?
Eigentlich ist man auf jeden Jahrgang stolz, den man erntet. Man hält noch mal inne und denkt an das Jahr bzw. an die Vegetationsperiode zurück.
Natürlich ist es in Jahren, in denen man Schlechtwetterereignisse wie z. B. Gewitter, Hagel usw. oder Trockenperioden ausgesetzt war, noch einmal etwas anderes. Da sind wir dann noch etwas stolzer, die Herausforderungen gemeistert zu haben.
Victoria Lehner über Gründung und ihre Spezialitäten
Was war die ursprüngliche Inspiration oder Motivation für die Gründung des BioBuschenSchanks Lehner?
Die Entstehung unseres BioBuschenSchanks war mit viel Glück und Zufall verbunden. Ursprünglich planten wir zu Hause einen Hofladen zu eröffnen, um für uns selbst und die Menschen in der Umgebung einen Zugang zu hochwertigen, biologischen, landwirtschaftlichen Produkten zu schaffen.
Wir wollten wissen, woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden, ohne die Abhängigkeit vom Großhandel.
Wir wollten Ehrlichkeit, Transparenz und Fairness für uns, für Konsument*innen und vor allem auch für Landwirt*innen aus der Umgebung.
Dass wir dann unsere Vision anstatt als Hofladen als BioBuschenSchank realisiert haben, war reiner Zufall und das ist gut so!
Dadurch haben wir die Möglichkeit so viele Gäste mit unserer Leidenschaft für heimische Landwirtschaft und ausgewogene Ernährung zu begeistern.
Welche regionalen Spezialitäten bieten Sie in Ihrem BioBuschenSchank an, und was macht diese Gerichte besonders?
Wir hören immer wieder von der Begeisterung unserer Gäste über den besonderen Geschmack unserer Gerichte. Das Besondere daran ist nicht, dass wir sie auf möglichst aufwendige Art zubereiten.
Das Besondere ist, dass wir echte, authentische Lebensmittel verarbeiten, die meisten vom BioBauernhof um die Ecke, mit denen wir langjährige Beziehungen pflegen.
Wir wissen also genau, was bei uns auf den Teller kommt und welche Philosophie unsere Landwirt*innen verfolgen und genau das geben wir auch unseren Gästen weiter.
Wie wählen Sie die Zutaten für Ihre Gerichte aus, und wie wichtig ist Ihnen Regionalität bei der Auswahl?
Regionalität und Saisonalität beschreiben unsere Speisen auf den Punkt genau.
Wir haben uns damals dazu entschieden, ausschließlich Lebensmittel von österreichischen Biobauern/Biobäuerinnen zu beziehen, um die österreichische Landwirtschaft zu unterstützen und Bewusstsein dafür zu schaffen, welch herausragende Lebensmittel übers Jahr bei uns produziert werden ohne weite Transportwege zurück legen zu müssen.
Gibt es spezielle Events oder Veranstaltungen, die Sie im Laufe des Jahres organisieren, und welche würden Sie besonders empfehlen?
Zwei Events, auf die wir besonders stolz sind, sind „The conscious contract“ und „Music for Life“.
„The conscious contract“ findet bei uns 1-2x im Jahr statt. Dabei wollen wir unseren Gästen bei einem aufregenden 7-Gänge-Menü inklusive passender Weinbegleitung zeigen, was unsere Betriebsphilosophie ausmacht, woher wir unsere tollen Lebensmittel beziehen und welche Produzent*innen dahinterstehen.
The conscious contract geht am 16. November 2024 in die nächste Runde. Die Plätze sind begrenzt, wenn wir euch also neugierig machen konnten, freuen wir uns über eure Reservierung!
„Music for Life” hatte seine Premiere letztes Jahr im August. Durch dieses großartige Benefiz-Open-Air Konzert konnten wir ganze 2.047,30 € Spenden für die Kinderkrebshilfe Wien.NÖ.Bgld. sammeln.
Ohne die vier Bands, die unseren Gastgarten für eine Nacht in eine Konzertlocation verwandelt haben, wäre das natürlich nicht möglich gewesen: Anne&Simon, Sturmfrei, Ray.s & Jaesmine.
Am 5. Oktober 2024 geht Music for Life in die zweite Runde mit neuen Acts, aber demselben Ziel: durch Musik zusammenkommen und andere unterstützen.
Über die Familie Lehner von BioWeingut Lehner
Wir sind Sebastian und Victoria – Geschwister, die von klein auf am Familienbetrieb mitwirken.
Sebastian spezialisiert sich auf die Weinproduktion mit dem Fokus naturbelassene, charakterstarke Weine zu kreieren. Victoria war vor Allem in der Entstehung und Gestaltung des BioBuschenSchanks, jetzige faire Wirtschaft, beteiligt.
Unsere Eltern Sigrid und Erwin, führen den Betrieb gemeinsam seit bereits über 25 Jahren und haben den Grundstein gelegt, für alles, was wir in Zukunft weiterführen dürfen.
Erwin hat den Betrieb damals von seinen Eltern übernommen, für ihn war schon immer klar, dass die Landwirtschaft seine Zukunft sein wird. Sigrid war die treibende Kraft zur Umstellung auf biologisch und biodynamisch.
Ohne die beiden würde der Betrieb heute nicht über dieses Potenzial verfügen, Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen.