Wirtschaft

Trumps Zollpolitik: Aktienmärkte befinden sich auf einer Achterbahnfahrt

Trumps Zollpolitik: Aktienmärkte befinden sich auf einer Achterbahnfahrt

Man kann sagen, was man will, aber seit Trump der 47. Präsident der USA ist, ist es auf unserer Welt nicht mehr langweilig. Denn Trump ist unberechenbar und wenn man denkt, jetzt hat man schon alles erlebt, toppt er das bereits Gesehene abermals. So etwa mit Blick auf seine Zölle.

Als er seine Liste an Zöllen präsentiert hat, war klar: das wird den Aktienmarkt einbrechen lassen. Mit seiner Handelspolitik treibt er die Aktienmärkte weltweit auf eine Talfahrt – und als er dann wieder gesagt hat, die Zölle werden für 90 Tage ausgesetzt, sind die Preise wieder gestiegen.  

Tatsächlich hat es einige Aktien stärker als andere getroffen. Tiefrot waren etwa die Aktien der Glücksspielindustrie. 

Online Glücksspielmarkt ist in den letzten Jahren immer größer geworden 

Der Glücksspielmarkt ist in den letzten Jahren extrem gewachsen. So sind Jahr für Jahr die Umsätze gestiegen. Das hat verschiedene Gründe: Das Angebot wird größer, es gibt eine immer größere Spielevielfalt, neue Technologien sorgen für abwechslungsreiche Erlebnisse und die Anonymität steht immer öfter im Mittelpunkt.

So kann man etwa in Top Online Casinos ohne Anmeldung heute schon ohne Angabe von persönlichen Daten das Glück auf die Probe stellen oder auch mit Kryptowährungen sowie der Paysafecard anonyme Einzahlungen durchführen.

Hier finden sich dann weder auf der Kreditkartenabrechnung, noch auf dem Kontoauszug der Bank Hinweise, dass man sein Glück beim Glücksspiel getestet hat.  

Aufgrund des großen Wachstums der Branche sind auch die Kurse der Glücksspielaktien gestiegen. Doch diese waren es auch, die in letzter Zeit herbe Verluste einfahren mussten – denn Trumps Zölle haben auch diese Aktien in den Keller geschickt. 

Diese Aktienkurse sind eingebrochen: Nicht immer ist es aber Donald Trumps Schuld gewesen 

akienkurse eingebrochen

Sieht man sich die Entwicklung von Flutter innerhalb der letzten 12 Monate an, so befindet sich die Aktiengesellschaft mit 4,5 Prozent im Plus. Ein Trostpflaster für die Investoren.

Denn vor rund einem Monat lag der Preis noch 10 Prozent höher als jetzt. Daher kann man sagen, hier gibt es doch ein klares Zusammenspiel zwischen Trumps Politik und der Entwicklung. 

Evoke – vormals 888 Holdings – hat in den letzten sechs Monaten eine Halbierung des Aktienkurses erlebt. 2021 war der Kurs zudem zehnmal so hoch wie jetzt. Das heißt, nicht nur die Zollpolitik Trumps ist Schuld an dem Einbruch, aber hat nicht dazu beigetragen, dass es Evoke wieder besser geht. 

Auch der Aktienkurs des Glücksspielanbieters MGM Resorts, hier handelt es sich übrigens um einen stationären Anbieter, ist gefallen. Innerhalb des letzten Monats fiel der Preis um 17 Prozent. Somit hat man den Tiefststand, der im Juni 2022 verbucht wurde, sogar unterschritten. 

Auch Entain hat im letzten Monat einen starken Einbruch erlebt: -23 Prozent. Nachdem der Aktienkurs bereits im August des Vorjahres einbrach und es kurzzeitig so aussah, als würde er sich wieder erholen, hat Trump mit seiner Zollpolitik für das Gegenteil gesorgt. 

Tatsächlich ist es sehr wohl auffällig, dass die Aktienkurse von Glücksspielunternehmen gesunken sind, die a) schon im Abwärtstrend waren oder b) deren Preise gestiegen sind. Daher kann durchaus sagen, dass der strukturelle Wandel durch die US Zollpolitik maßgeblich an der Abwärtsspirale verantwortlich ist.  

Mögliche Auswirkungen der Zollpolitik auf das Glücksspiel 

Noch ist unklar, welche Auswirkungen die Zollpolitik Trumps auf den Glücksspielmarkt haben wird.

Das Beratungsunternehmen Regulus Partners spricht zwar von der größten strukturellen Weltwirtschaftsveränderung seit den 1990er Jahren, da hier das Angebot sowie die Nachfrage nach Glücksspiel betroffen sind, dennoch ist unklar, wie es weitergeht.  

Kommt es durch die US Zölle zu einer Erhöhung des Preisniveaus, könnte es den Privatpersonen sehr wohl an Geld fehlen, das beim Glücksspiel eingesetzt worden wäre.

Vor allem könnte es in Las Vegas zu einem spürbaren Einbruch kommen – wenn die Touristen ausbleiben, dann wäre das natürlich aus touristischer Betrachtungsweise eine Katastrophe. Auch wäre es möglich, dass es zu einer Erhöhung der Abgabe auf Glücksspiel in jenen Ländern kommt, die von der Zollpolitik direkt betroffen sind. Man würde so dann versuchen, die höheren Zollausgaben zu finanzieren.

Das würde in weiterer Folge für eine Schmälerung der Gewinnmarge sorgen.  

Nicht alle Aktiengesellschaften mussten herbe Verluste einstecken 

Auch wenn es kaum Aktien gibt, die keine Kursverluste beklagt haben, gab es auch die eine oder andere Firma in der Glücksspielbranche, die nur geringen Schaden genommen hat. Dazu gehört etwa Betsson.

Das schwedische Unternehmen verbuchte in den letzten 52 Wochen einen Anstieg des Aktienkurses um 36 Prozent – der Kursrückgang um rund 3,5 Prozent in den letzten Tagen kann somit problemlos verschmerzt werden.  

Auch ZEAL, ein deutsches Unternehmen, mag zwar auf Monatssicht bei -5 Prozent sein, hat aber in den letzten Monaten konstante Kursgewinne verbucht.  

 

Facebook Comments Box

Antwort verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Next Article:

0 %