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EVN Einspeisetarif im Jahr 2025: Neue Regeln für Sonnenstrom in Niederösterreich

Die Einspeisung von Sonnenstrom in das öffentliche Netz ist für viele Haushalte in Niederösterreich eine wichtige Einnahmequelle geworden. Mit dem überarbeiteten EVN Einspeisetarif setzt die EVN 2025 auf ein neues Vergütungsmodell, das sich stärker am Marktpreis orientiert.

Doch was bedeutet das konkret für Betreiber von Photovoltaikanlagen? Wie wird der überschüssige Strom vergütet? Und welche Rolle spielt der Eigenverbrauch künftig? Dieser Artikel erklärt dir umfassend, wie der neue Abnahmevertrag funktioniert, welche Chancen und Risiken bestehen und warum sich genaue Information für jede und jeden lohnt.

Wie funktioniert der neue EVN Einspeisetarif in der Praxis?

Wie funktioniert der neue EVN Einspeisetarif in der Praxis?

Mit der Einführung des neuen EVN Einspeisetarifs im März 2025 hat sich die bisherige Vergütungsstruktur grundlegend verändert. Während früher feste Preise pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) galten, erfolgt die Vergütung nun flexibel und monatlich angepasst.

Der neue Ansatz basiert auf dem jeweils aktuellen Marktpreis für Strom. Die EVN errechnet daraus einen monatlichen Durchschnittswert, der als Basis für die Auszahlung dient. Für Betreiber von Photovoltaikanlagen bedeutet das: Die Einnahmen für eingespeisten Strom können von Monat zu Monat schwanken – je nachdem, wie sich der Energiemarkt entwickelt.

Diese marktorientierte Methode soll laut EVN die Energiewirtschaft transparenter und gerechter gestalten. Allerdings bedeutet sie auch Unsicherheit: Eine Preisgarantie gibt es nicht mehr. So kann der Betrag für eine eingespeiste kWh im März deutlich höher liegen als im Juni.

Wer ist vom EVN Einspeisetarif 2025 in Niederösterreich betroffen?

Grundsätzlich betrifft der neue EVN Einspeisetarif alle Betreiber von Photovoltaikanlagen, die ihren überschüssigen Sonnenstrom in das Netz der EVN-Tochter Netz NÖ einspeisen. In Niederösterreich sind das bereits über 120.000 Haushalte, Tendenz steigend.

Vor allem jene mit älteren Abnahmeverträgen sind betroffen: Sie werden nach und nach auf das neue System umgestellt. Auch Neukunden, die 2025 eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen, schließen automatisch einen Vertrag mit variabler Einspeisevergütung ab.

Damit reagiert die EVN auf den Boom im Bereich der Solarenergie. Über 40.000 Anlagen speisen bereits Sonnenstrom in das Netz ein. Die Anpassung der Tarife soll dabei helfen, die Netze stabil zu halten und langfristig den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Welche Werte gelten aktuell beim EVN Einspeisetarif?

Da der EVN Einspeisetarif monatlich angepasst wird, gibt es keine fixen Jahreswerte mehr. Die Höhe der Vergütung pro kWh richtet sich nach dem aktuellen Strompreis auf dem Markt. Eine grobe Orientierung zeigt die folgende Übersicht:

Monat Brutto-Vergütung (Cent/kWh)
Januar 10,4
Februar 9,8
März 11,3
April 9,2
Mai 9,6
Juni 8,9

Diese Werte beinhalten bereits die Umsatzsteuer, allerdings nicht die Netzentgelte. Die tatsächliche Auszahlung kann je nach Abzügen und Steuersatz etwas niedriger ausfallen. Wichtig ist: Es gibt keine Preisgarantie über die gesamte Vertragslaufzeit.

Was steht im neuen Sonnenstrom Abnahmevertrag der EVN?

Was steht im neuen Sonnenstrom Abnahmevertrag der EVN?

Der neue Abnahmevertrag regelt die Konditionen, unter denen die EVN den eingespeisten Sonnenstrom von Haushalten in Niederösterreich übernimmt. Im Unterschied zum alten Modell enthält der Vertrag keine festen Beträge mehr, sondern verweist auf den jeweils aktuellen monatlichen Tarif.

Wichtig ist, die Vergütung gilt nur für den Strom, der tatsächlich eingespeist wird. Strom, der im Haushalt selbst verbraucht wird, fällt nicht darunter – wird aber auch nicht bezahlt, sondern spart Bezugskosten.

Außerdem enthält der Vertrag klare Regelungen zur Verrechnung, zur Vertragsdauer und zu Steuern und Abgaben. Die EVN weist darauf hin, dass die Angaben stets ohne Gewähr sind und die Netzentgelte separat zu berücksichtigen sind.

Warum ist Eigenverbrauch oft lukrativer als Einspeisung?

Obwohl die Einspeisung nach dem EVN Einspeisetarif eine gute Möglichkeit zur Refinanzierung der eigenen Anlage ist, bleibt der Eigenverbrauch für viele Haushalte wirtschaftlich attraktiver. Das liegt daran, dass der Bezug von Strom aus dem Netz mit deutlich höheren Kosten verbunden ist.

Während der EVN Einspeisetarif etwa 9 bis 11 Cent/kWh auszahlt, kostet der Strombezug aus dem Netz rund 24 bis 28 Cent/kWh – je nach Tarif. Wer also produziert und verbraucht, spart sich diese Differenz.

Insbesondere Haushalte mit hohem Tagesverbrauch oder einem Stromspeicher können so ihre Energiekosten deutlich senken. Die EVN empfiehlt daher, den Eigenverbrauch zu maximieren – etwa durch intelligente Steuerung von Haushaltsgeräten oder durch die Nutzung von Bonuspunkten.

Wie beeinflusst der Marktpreis den EVN Einspeisetarif?

Die Basis für den monatlichen EVN Einspeisetarif ist der durchschnittliche Marktpreis für Strom. Dieser wird regelmäßig auf europäischen Handelsplätzen wie der EEX (European Energy Exchange) ermittelt. Die EVN berechnet daraus einen internen Referenzwert.

Je höher dieser Marktpreis, desto besser ist die Vergütung pro eingespeiste kWh. Umgekehrt gilt aber auch, in Monaten mit niedrigem Börsenpreis sinkt die Auszahlung.

Das System soll laut EVN eine faire Beteiligung am Marktgeschehen ermöglichen. Kritiker bemängeln jedoch, dass private Haushalte das Risiko tragen, ohne daran aktiv teilnehmen zu können. Die Empfehlung lautet daher, regelmäßig die aktuellen Werte zu prüfen und den eigenen Stromverbrauch gegebenenfalls anzupassen.

Welche steuerlichen Aspekte sind beim EVN Einspeisetarif zu beachten?

Welche steuerlichen Aspekte sind beim EVN Einspeisetarif zu beachten?

Die Vergütung durch den EVN Einspeisetarif unterliegt der Umsatzsteuer, sofern die Einspeisung eine gewisse Grenze überschreitet. Für private Betreiber mit kleineren PV-Anlagen gelten jedoch meist vereinfachte Regelungen – hier lohnt sich die Rücksprache mit dem Steuerberater.

Zudem können Netzentgelte, Steuern und Abgaben die effektive Auszahlung reduzieren. Diese werden im Abnahmevertrag zwar ausgewiesen, sind aber nicht im Brutto-Wert des Tarifs enthalten.

Besonders wichtig ist es, den Unterschied zwischen brutto und netto zu verstehen, wenn man den tatsächlichen Ertrag seiner PV-Anlage berechnen möchte. Die EVN stellt hierzu Rechentools zur Verfügung, allerdings empfiehlt es sich, zusätzlich selbst zu rechnen oder externe Beratung (z. B. über Selectra) in Anspruch zu nehmen.

Welche Rolle spielen Bonuspunkte und EVN-Aktionen?

Die EVN versucht, ihre Kundinnen und Kunden durch verschiedene Zusatzangebote zu binden. Wer etwa an Programmen wie „Business Garant“ oder „Allessicher“ teilnimmt, kann Bonuspunkte sammeln, die später gegen Produkte oder Rabatte eingelöst werden können.

Außerdem gibt es zeitlich begrenzte Aktionen – etwa im Juni für einen Speicher, bei dem man einen Gutschein erhält. Auch Rabatte für Stromtarife oder Wärmepumpen werden gelegentlich gewährt.

Diese Boni sind zwar kein direkter Bestandteil des EVN Einspeisetarifs, können jedoch den wirtschaftlichen Nutzen der Einspeisung erhöhen. Wer clever kombiniert, kann also zusätzlich profitieren.

Was sagt die EVN selbst zur Umstellung des Einspeisetarifs?

Laut EVN-Sprecher Stefan Zach war die Umstellung notwendig, um dem dynamischen Marktgeschehen gerecht zu werden. Das bisherige System mit festen Tarifen sei nicht mehr zeitgemäß gewesen.

„Wir ersetzen daher das alte Modell durch eine marktgerechte Vergütung, die sich flexibel anpasst und unseren Kundinnen und Kunden langfristig mehr bringt“, so Zach in einer Stellungnahme.

Die EVN betont außerdem, dass man sich weiterhin für nachhaltige Energieformen wie Windkraft, Wasserkraft und Sonnenstrom einsetzen werde. Auch der Ausbau des Netzes in ländlichen Regionen wird weiter forciert.

Lohnt sich ein Anbieterwechsel bei Unzufriedenheit mit dem EVN Einspeisetarif?

Lohnt sich ein Anbieterwechsel bei Unzufriedenheit mit dem EVN Einspeisetarif?

Ein Anbieterwechsel kann in Betracht gezogen werden, wenn man mit dem EVN Einspeisetarif unzufrieden ist. Allerdings ist das in Niederösterreich nicht immer einfach – viele Netzgebiete werden ausschließlich von Netz NÖ betrieben, was die Einspeisung über andere Anbieter einschränkt.

Trotzdem gibt es Möglichkeiten, Plattformen wie Selectra bieten Preisvergleiche an und zeigen, welche Alternativen bestehen. Vor allem bei großen Anlagen oder gemeinschaftlichen Projekten kann ein Wechsel unter Umständen wirtschaftlich sinnvoll sein.

Wichtig ist in jedem Fall, gut informieren, Angebote vergleichen und gegebenenfalls die Beratung durch unabhängige Energieexperten in Anspruch nehmen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass man mit dem eigenen Sonnenstrom auch 2025 das Beste herausholt.

Fazit: EVN Einspeisetarif

Der EVN Einspeisetarif 2025 bringt mehr Dynamik in die Vergütung von Sonnenstrom – aber auch Unsicherheiten. Die monatliche Anpassung an den Marktpreis macht die Einspeisung transparent, aber weniger planbar. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte den Eigenverbrauch maximieren, Bonusprogramme der EVN nutzen und regelmäßig den Markt beobachten.

Für viele Haushalte in Niederösterreich bleibt die EVN der logische Partner – nicht zuletzt wegen der Infrastruktur von Netz NÖ. Doch wer sich aktiv informiert, seine Verträge versteht und regelmäßig optimiert, kann auch mit dem neuen System gute Ergebnisse erzielen. Wer unzufrieden ist, sollte zumindest prüfen, ob ein Wechsel möglich oder sinnvoll ist.

FAQs: EVN Einspeisetarif – Wir haben Antworten auf Ihre Fragen

Was zahlt der EVN für den Einspeisetarif? Tabelle mit Details

Die folgende Tabelle zeigt beispielhafte Werte für den EVN Einspeisetarif im Jahr 2025. Diese können monatlich schwanken und hängen vom aktuellen Marktpreis ab. Die Zahlen sind gerundet und zur Orientierung gedacht:

Monat Vergütung pro eingespeiste kWh Bemerkung
Januar 2025 10,2 Cent hoher Marktpreis
Februar 2025 9,6 Cent stabil
März 2025 11,4 Cent besonders hoher Börsenpreis
April 2025 8,9 Cent leichter Rückgang
Mai 2025 9,1 Cent typischer Frühjahrswert
Juni 2025 9,8 Cent Beginn der Hochsaison für PV-Strom

Diese Werte beziehen sich auf den Bruttobetrag inklusive Umsatzsteuer. Netzentgelte und Steuern können individuell abgezogen werden. Angaben sind ohne Gewähr, Netzentgelte nicht enthalten.

Was bekommt man für 1 kWh Solarstrom?

Für eine eingespeiste Kilowattstunde (kWh) Solarstrom erhält man im Jahr 2025 je nach Monat etwa 8 bis 11 Cent brutto im Rahmen des EVN Einspeisetarifs. Die genaue Vergütung hängt vom Marktpreis und dem Monat der Einspeisung ab. Die Abrechnung erfolgt monatlich und berücksichtigt die tatsächlich eingespeisten Strommengen. Es handelt sich dabei um eine variable Vergütung ohne fixe Preisgarantie.

Wie hoch ist der EVN-Jahresstrompreis 2025 für NÖ Gemeinden?

Die Jahresstrompreise 2025 für Niederösterreichische Gemeinden unter Berücksichtigung des EVN-Tarifs gestalten sich wie folgt:

  • rund 24 Cent/kWh für Haushaltskunden ohne Sondervertrag
  • bis zu 28 Cent/kWh bei flexiblen Tarifen ohne Preisgarantie
  • etwa 22 Cent/kWh für Großkunden mit Rahmenvertrag
  • inkl. Netzentgelte, Steuern und Abgaben

Diese Preise gelten für den Strombezug, nicht für Einspeisung. Gemeinden mit höherem Verbrauch können Sonderkonditionen verhandeln. Der genaue Preis variiert je nach Verbrauchsprofil und Vertragsart.

Ist der EVN SonnenStrom Tarif 1:1?

Nein, der EVN SonnenStrom Tarif ist nicht 1:1. Das bedeutet: Für jede eingespeiste Kilowattstunde erhält man deutlich weniger, als man für eine bezogene Kilowattstunde bezahlt. Während der Strombezug etwa 24 bis 28 Cent/kWh kostet, liegt die Vergütung für eingespeisten Sonnenstrom im Rahmen des EVN Einspeisetarifs nur bei etwa 8 bis 11 Cent/kWh.

Die Differenz ergibt sich aus Marktmechanismen, Netzgebühren, Steuern und weiteren Abgaben. Deshalb ist es für viele Haushalte finanziell vorteilhafter, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen, anstatt ihn einzuspeisen.

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