Wenn du in Österreich einkaufen gehst, triffst du auf Hofer. Wer aber aus Deutschland kommt, fragt sich schnell: Moment, ist das nicht eigentlich Aldi? Und genau da beginnt die spannende Geschichte hinter der Marke. Hofer ist die österreichische Tochter von Aldi Süd – aber warum heißt Aldi in Österreich Hofer?
Die Antwort liegt in der Geschichte, in Markenrechten und einer cleveren Strategie.
Warum heißt Aldi in Österreich Hofer?
Aldi heißt in Österreich Hofer, und das ist kein Zufall. Der Name „Hofer“ stammt vom Tiroler Kaufmann Helmut Hofer, dessen Lebensmittelkette 1968 von Aldi Süd übernommen wurde. Statt den bekannten Markennamen „Aldi“ auch in Österreich einzuführen, entschied man sich dazu, den bestehenden Namen Hofer beizubehalten. Warum?
Ganz einfach: Hofer war bereits bekannt, hatte ein gutes Image und ein solides Netz an Filialen. Warum also alles umkrempeln, wenn man auch einfach übernehmen kann?
Was bedeutet Hofer in Österreich?
Der Begriff „Hofer“ ist in Österreich kein unbekannter Name. Viele verbinden ihn mit typisch österreichischen Nachnamen, was für ein bodenständiges, heimatverbundenes Image sorgt.
Das passt perfekt zur Strategie von Aldi Süd, regional stark aufzutreten. In Österreich bedeutet Hofer also nicht nur ein Synonym für günstiges Einkaufen, sondern auch Vertrauen, Bodenständigkeit und Qualität.
Aldi in Österreich – ein stiller Riese
Obwohl die Marke Aldi in Österreich offiziell nicht existiert, ist das Unternehmen längst ein Gigant auf dem heimischen Markt. Unter dem Namen Hofer betreibt Aldi Süd hunderte Filialen in ganz Österreich und zählt zu den größten Lebensmittelhändlern des Landes.
Viele wissen gar nicht, dass sie bei einem der weltweit größten Discounter einkaufen – eben weil der Name „Aldi“ nie auftaucht.
Filiale für Filiale: So sieht Aldi in Österreich aus
Jede Hofer-Filiale in Österreich ist im Grunde eine klassische Aldi Süd-Filiale – nur eben unter anderem Namen. Von der Ladenstruktur über das Sortiment bis hin zu den Eigenmarken ist fast alles identisch.
Sogar die typischen Mittagsangebote und die wöchentlichen Aktionsartikel (die legendären „Hofer-Angebote“) erinnern stark an die deutschen Aldi-Filialen.
Aldi Süd und Nord – zwei Brüder, zwei Welten
Um zu verstehen, warum Aldi in Österreich Hofer heißt, muss man kurz einen Blick auf die Geschichte von Aldi selbst werfen. Ursprünglich war Aldi ein gemeinsames Unternehmen zweier Brüder, Karl und Theo Albrecht.
Doch in den 1960er-Jahren trennten sich ihre Wege: Aldi Süd übernahm den Süden Deutschlands sowie internationale Expansionen nach Österreich, Australien und in die USA.
Aldi Nord konzentrierte sich auf den Norden Deutschlands und andere europäische Märkte wie Frankreich oder Spanien. In Österreich ist also Aldi Süd aktiv – und das exklusiv unter dem Namen Hofer.
Was ist der Unterschied zwischen Aldi und Hofer?
Rein organisatorisch gibt es keinen echten Unterschied zwischen Aldi Süd und Hofer. Die Produkte sind nahezu identisch, das Filialkonzept gleich, und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis unterscheidet sich kaum.
Der größte Unterschied liegt nur im Namen – aus markenrechtlichen und strategischen Gründen. In Österreich ist „Hofer“ schlicht die etablierte Marke, mit der Aldi Süd sich positioniert hat.
Logo – erkennen trotz anderer Marke?
Das Hofer-Logo in Österreich erinnert stark an das Aldi Süd Logo. Die Farbwelt, das Design, die Form – alles ist sehr ähnlich. Wenn man genau hinschaut, merkt man: Es ist eigentlich nur ein anderer Schriftzug.
Das Corporate Design ist also bewusst angelehnt, um eine visuelle Verbindung zu halten. Wer Aldi kennt, erkennt Hofer – auch ohne den Namen zu lesen.
Österreich Hofer – Erfolg auf ganzer Linie
In Österreich ist Hofer ein Riese. Die Marke ist beliebt, stabil und innovativ. Von Bio-Produkten über saisonale Artikel bis hin zu Technik und Reisen – Hofer steht längst nicht mehr nur für günstige Lebensmittel.
Die Eigenmarken von Hofer – von „Milfina“ über „Backbox“ bis „Zurück zum Ursprung“ – sind fest im Alltag vieler Österreicher verankert.
Warum Aldi nicht einfach „Aldi“ blieb
Warum Aldi in Österreich Hofer heißt, hat viele Gründe. Neben der historischen Übernahme spielte auch das Markenrecht eine Rolle.
Der Name „Aldi“ war in Österreich nicht geschützt und wäre womöglich mit rechtlichen Problemen verbunden gewesen. Stattdessen konnte man mit „Hofer“ eine etablierte, rechtlich unbedenkliche Marke übernehmen – und das mit bereits bestehenden Filialen.
Expansion mit Fingerspitzengefühl
Die Expansion von Aldi Süd war immer von kluger Anpassung geprägt. Während man in Deutschland, den USA und Australien offen als „Aldi“ auftritt, setzt man in Österreich und Slowenien auf Hofer.
Dieser regionale Zugang sorgt für stärkere Kundennähe und wirkt weniger „global“, sondern bodenständig und vertraut. Und genau das hat sich bewährt: Österreich liebt Hofer.
Slowenien? Da gibt’s auch Hofer!
Und wer denkt, dass Hofer nur in Österreich vertreten ist, liegt falsch. Auch in Slowenien heißen die Aldi-Filialen „Hofer“. Seit 2005 ist das Unternehmen dort aktiv – und zwar wieder unter dem bekannten Namen.
Die gleiche Strategie: neue Märkte, vertrauter Markenname, gleiche Qualität. Auch hier funktioniert das Konzept: starke Marke, schlanke Preise.
Aldi-Filialen weltweit – ein Chamäleon mit System
Aldi-Filialen weltweit sehen sich sehr ähnlich, aber sie heißen nicht überall gleich. Während man in Deutschland Aldi kennt, heißen die Filialen in Österreich und Slowenien Hofer.
In den USA firmiert Aldi Süd einfach als „Aldi“, genauso wie in Australien. In Großbritannien gibt es wiederum nur Aldi – aber eben nur als Aldi Süd. Der Name ist flexibel, das System bleibt gleich.
Lidl – der große Konkurrent
Wo Aldi (oder Hofer) ist, ist Lidl nicht weit. Auch Lidl kommt aus Deutschland und ist ebenfalls in Österreich vertreten – aber unter dem Originalnamen. Das sorgt bei vielen Konsumenten für Verwirrung. Warum darf Lidl seinen Namen behalten, Aldi aber nicht?
Die Antwort: Lidl hat seine Marke in Österreich selbst aufgebaut. Aldi hat dagegen eine bestehende Kette übernommen – und ist mit dem Namen Hofer seit Jahrzehnten so erfolgreich, dass ein Rebranding unnötig wäre.
Aldi Süd – der Mastermind hinter Hofer
Die internationale Strategie von Aldi Süd ist durchdacht: In jedem Markt passt man sich gezielt an. Während man in westlichen Ländern wie den USA und Australien unter dem Namen „Aldi“ operiert, ist man in Österreich und Slowenien als Hofer unterwegs.
Dahinter steckt nicht nur Markenschutz, sondern auch eine Marketingstrategie. Denn Regionalität ist für viele Kunden ein starkes Kaufargument.
Fazit: Warum heißt Aldi in Österreich Hofer?
Am Ende ist die Antwort auf die Frage „Warum heißt Aldi in Österreich Hofer?“ eine Mischung aus Geschichte, Strategie und Marktverständnis. Die Marke Hofer war bereits etabliert, der Name ist rechtlich unbedenklich und klingt für österreichische Ohren vertraut.
Dass hinter Hofer der deutsche Discounter-Gigant Aldi Süd steckt, wissen viele – aber es spielt kaum eine Rolle. Denn Hofer hat sich zu einer starken Eigenmarke entwickelt, mit der sich Österreich identifiziert.
Wer also beim nächsten Einkauf in der Hofer-Filiale steht, weiß nun: Du bist eigentlich bei Aldi – nur eben mit einem anderen Namen. Und das ist genau richtig so.




